Egal, welche Ursache sie haben: Hohle Stellen bei Parkettböden sind unangenehm. Sie mindern Komfort und Wert oder können sogar zur Stolperfalle werden. Dabei könnte das Problem womöglich mit wenig Aufwand behoben werden. Am Anfang jeder Reparatur steht der fachmännische Blick der Richli-Spezialisten.
Hohlstellen bei Parkettböden beseitigen
Sie fallen Bewohnenden von Räumen mit Parkett schnell auf, wenn sie auftreten: hohle Stellen. Als leichte Wölbungen trüben sie den Blick über den Parkett. Oder sie sind spürbar, wenn man barfuss oder in Socken über den Boden geht. Egal ob aufstehend oder als Vertiefung – Hohlstellen sind unangenehm und mindern den Wohnkomfort merklich. Unbehandelte Hohlstellen können sich in der Fläche vergrössern. Das unangenehme Gefühl beim Begehen kann zu Knarzgeräuschen führen – oder bei Brücken gar zu Rissen. Dann wird eine Hohlstelle durch aufstehende Rissstellen schnell einmal zur Stolperfalle.
Was also tun?
Zuerst einmal: Wegschauen ist der falsche Weg. Denn als Stolperfallen können sie je nach Lage im Raum den Wohnkomfort merklich beeinträchtigen. Zudem besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit in Hohlstellen eindringt. Beides vergrössert das Problem. Eintretende Feuchtigkeit kann zu unangenehmer Schimmelbildung führen. Dazu reicht in der Regel schon aufgeheizte Raumluft.
Richli-Betriebsleiter Mensur Lika kennt solche Kundenanrufe. Er beantwortet im Interview die wichtigsten Fragen in Zusammenhang mit Hohlstellen.
Sind Hohlstellen immer eine Folge von Verarbeitungsfehlern der Handwerker?
Mensur Lika: «Hohlstellen können Material- oder Verarbeitungsfehler sein. Es gehört zu den Merkmalen von Parkettböden, dass Holz eben lebt. Das Raumklima, Temperatur und Beschaffenheit des Unterbodens, aber auch die Zusammensetzung des Parketts an sich spielen da mit. Eine wichtige Rolle spielt auch die Nutzung eines Bodens. Wenn dieses System aus irgend einem Grund aus der Balance gerät, kann es zur Bildung von Hohlstellen kommen.»
Gibt es eine generelle Ursache?
«Auch wenn das stark vereinfacht ist, kann man schon sagen, dass bei Hohlstellen die Verbindung zwischen Untergrund und Parkett nicht stimmt. Wir haben vier mögliche Ursachen: Unterboden, verbindende Leimschicht, Parkett oder Verarbeitung. Egal, an welchem davon etwas nicht stimmt: Hohlstellen äussern sich dann immer gleich unangenehm.»
Was empfehlen Sie?
«Im Interesse der Langlebigkeit eines Parkettbodens würde ich solche Hohlstellen durch einen Fachmann prüfen lassen. Wir übernehmen diese Prüfung, beurteilen die Situation visuell, machen Klopftests und geben eine unverbindliche Empfehlung ab. Unsere Erfahrung hilft dabei enorm, weil wir Klopfgeräusche und andere Messdaten richtig einordnen können.»
Wenn man wegen Hohlstellen den Parkett grossflächig ersetzen muss, kann das schnell Umstände verursachen…
«Das stimmt schon Nur ist das längst nicht immer nötig. Oft beginnen wir damit, den Parkett bei Hohlstellen zu «impfen», indem wir Leim durch winzige Bohrlöcher in den Boden einbringen und dann unter Gewichtsbelastung beobachten, wie sich der Boden verhält. Die Bohrlöcher werden anschliessend so verschlossen, dass sie nicht mehr sichtbar sind. Erst wenn das nicht nützt, entfernen wir einen oder zwei Riemen, um Beschaffenheit von Unterboden und dem verwendeten Klebstoff zu ermittlen. Das liefert uns in den meisten Fällen genügend Fakten.»
Dann ist das Problem behoben?
«In vielen Fällen reicht das tatsächlich, um die richtigen Massnahmen zu ergreifen. Wir hatten aber auch schon Fälle, in denen das Problem im Verlaufe vieler Jahre der Nutzung entstand. Etwa, weil sich verwendete Klebstoffe stellenweise aufzulösen begannen. Das kann Materialermüdung sein – oder kann auf ein verändertes Raumklima zurückzuführen sein. Da konnten wir die nötigen Massnahmen aber entsprechend begründet festlegen. Bei grösseren Hohlstellen kann es sein, dass wir Teilstücke des Parketts ersetzen müssen. Erst wenn auch das nicht möglich ist, kann der Ersatz des gesamten Bodens zum Thema werden.»
Macht die Richli AG solche Analysen nur bei selber verlegten Parkettböden?
«Grundsätzlich machen wir das für alle Kundinnen und Kunden, die unsere Erfahrung nutzen wollen. Gerade bei neu bezogenen Bauten weisen wir immer darauf hin, dass man sich doch zuerst an den Handwerksbetrieb wenden soll, der den Boden verlegt hat. Wir können ja keine Garantieansprüche für andere Unternehmen übernehmen.»
Sind also Hohlstellen nicht in jedem Fall Folgen unsauberer Arbeit?
«Das ist effektiv so. Wir halten vor dem Einbau eines Parketts alle geltenden Normen ein und prüfen Unterboden und Parkett. So tun wir unser Möglichstes, um allfällige Ursachen für spätere Hohlstellen so weit wie möglich auszuschliessen. Auch dann aber ist es möglich, dass danach Hohlstellen auftreten, weil das Holz und der Unterboden aufgrund von Schwankungen der Raumtemperaturin oder der Luftfeuchtigkeit in Bewegung sind. Wir versuchen dann einfach, die Ursache des Problems zu ermitteln und zuerst mit möglichst geringen Eingriffen eine Lösung zu suchen. Oftmals treten Hohlstellen aber auch erst nach einer gewissen Zeit der Nutzung auf. Auch das ist zwar ärgerlich – dann aber über mögliche Fehler in der Verarbeitung vor 20 oder 30 Jahren zu reden, ist nicht zielführend, weil dann ohnehin alle Haftungsansprüche erloschen sind.»
Mensur Lika ist Betriebsleiter der Richli AG in Emmenbrücke. Der ausgebildete eidg. dipl. Bodenlegermeister bringt viele Jahre Berufserfahrung mit.